Let’s make investing for good the new norm! COVID-19 und Impact Investing

Es ist unterdessen augenscheinlich, dass die Coronavirus-Pandemie nicht nur Verlust an Menschenleben und eine Schädigung der Wirtschaft in vielen Teilbereichen bringt, sondern sich auch riesige Chancen auftun. Könnte also jetzt die Zeit für sozial verantwortliche und wirkungsvolle Investitionen so richtig gekommen sein, um die Weltwirtschaft nachhaltig zu verändern? Ich sage ja!

Momentum für Wachstum oder Flucht vor dem Risiko?

Einige sehen die Chance für die Transformation der Finanzbranche, während andere befürchten, dass das Geld in liquide und vermeintlich sichere Anlagen flüchtet, denn wirtschaftliche Schocks, Marktvolatilität und Unsicherheit führen in der Regel zu einer konservativeren Haltung der Anleger.

Der wirtschaftliche Schock der COVID-19-Pandemie hat jedenfalls dazu geführt, dass die meisten Anleger zunächst Geld verloren haben. Viele haben ihre risikoreicheren Investments abgezogen und verharren zunächst in einer abwartenden Position. Richtiger wäre es wohl, und glücklicherweise gibt es auch Impact-Investoren die das genau so sehen, zu investieren, um Unternehmen zu helfen ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und zur Erholung beizutragen.

Impact Investing ist wichtiger denn je

„Impact-Investoren sind etwas opportunistischer“, meint Meredith Shields, Director of Impact Investing der Sorenson Impact Foundation, „und versuchen trotz der Herausforderungen ihr Kapital einzusetzen. Sie setzen auf wichtige Sektoren wie Gesundheitswesen, Bildung, Finanzdienstleistungen und Energie – sie sind „optimistisch“, weiterhin in jene Bereiche zu investieren, die nach der Krise möglicherweise einen Aufschwung erleben könnten.“

Das Finanzierungsumfeld für Sozialunternehmer macht es nicht einfach, aber Impact-Investoren möchten künftig besser zusammenarbeiten, um das Investitionstempo zu beschleunigen und Investitionen durch Impact-Messungen transparenter zu gestalten. Informationen über Pipelines oder Due-Diligence-Prozesse sollen auf eine Art und Weise ausgetauscht werden, die es zuvor nicht gegeben hat.

Weg von isolierten Operationen und mangelnder Transparenz

Das Global Impact Investing Network, kurz GIIN, hat kürzlich die Response, Recovery und Resilience Investment Coalition ins Leben gerufen, um die Bemühungen um Impact Investing zu rationalisieren und die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bewältigen. Diese Koalition wird Investoren verbinden und Investitionsmöglichkeiten aufzeigen, Finanzierungslücken schließen und vorhandenes Kapital schnell einsetzen. Die Transparenz soll erhöht, vertrauensvolle, sinnvolle Beziehungen aufgebaut werden.

Impact Investing wuchs und wurde vor der Pandemie immer mehr zum Mainstream, aber wie sich COVID-19 auf dieses Wachstum und die Bemühungen um Standardisierung und Messbarkeit auswirken wird, ist eine offene Frage.

Chance für Wachstum durch Zusammenarbeit und Kooperation?

"Diese Krise wird tiefgreifende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen haben, insbesondere darauf, wie wir über Unternehmen und Investitionen in die Gesellschaft und den Planeten denken", so Amit Bouri, CEO von GIIN. Und weiter "Ich denke, ein großer Auftrag, der sich daraus ergibt, ist das Nachdenken über den Zweck unseres Geldes.“

Und Ronald Cohen, Vorsitzender der globalen Lenkungsgruppe für Impact Investment, der sich für eine Umstellung auf ein Finanzsystem ausgesprochen hat, das Risiko, Rendite und deren Auswirkungen, also deren Impact, berücksichtigt meint dazu: „Für diesen Moment besteht die Möglichkeit, wesentliche Änderungen im Finanzsystem voranzutreiben. Es wird der Impact-Bewegung einen sehr großen Schub geben".

Nun ja, diese Worte sind zweifelsohne Balsam für meine Seele  – die Zeit wäre überreif, volle Verantwortung für (finanz-)wirtschaftliches Tun und deren Auswirkungen zu übernehmen.

Quelle: DEVEX


Originalbeitrag: Börse Social Ausgabe Juli 2020