Impact Investing – Vermögen für den Wandel einsetzen
Immer mehr Kunden haben Interesse an einem Anlageansatz, der darauf abzielt, messbare soziale und ökologische Veränderungen zu fördern, und gleichzeitig finanzielle Renditen zu erzielen. Immer wieder werden wir nach den Unterschieden gefragt: Während sich die meisten nachhaltigen Anlagestrategien darauf konzentrieren durch Screening und Aussortieren ‚unliebsamer’ Branchen wie Waffen, Tabak, Asbest, Kohle, Öl, .. keinen Schaden anzurichten, geht Impact-Investing darüber hinaus und beansprucht für sich eine konkrete, greifbare, positive Wirkung zu erzeugen, ein bestimmtes, meist gesellschaftliches Problem zu lösen. Kapital wird als Mittel für einen guten Zweck eingesetzt.
Die Bandbreite an möglichen Renditen ist deutlich größer, von der einfachen Rückzahlung des Kapitals, über finanzielle Marktrenditen bis hin zu sogenannten ‚sozialen Renditen’ ist alles möglich, während klassische nachhaltige Strategien (SRI, ESG-konform gemanagt) ausschließlich auf Marktrenditen abzielen.
Impact Investing ergänzt das Engagement von Wohltätigkeitsorganisationen
Die knappen, für wohltätige Zwecke verfügbare Gelder und staatliche Budgets decken nicht alle sozialen Problembereiche ab – Impact Investing hingegen unterstützt Marktlösungen denen man zutraut, einige der gesellschaftlichen Probleme im Rahmen eines sinnvollen Geschäftsmodells effektiv zu lösen. Beispiele sind hier Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, altersgerechtes Wohnen oder auch wie im Falle Nepos (wir haben in den letzten Ausgaben darüber berichtet) die ältere Generation beim Zugang zur digitalen Welt zu unterstützen, die – durch die stetige Digitalisierung so gut wie aller Bereiche des täglichen Lebens – mehr und mehr ausgegrenzt wird. Auf diese Weise integriert und verbessert Nepos das Leben von allein in Deutschland und Österreich rund 18 Millionen Menschen.
Ist Impact Investing eigentlich für jede Investorengruppe geeignet?
Impact Investing ist für alle Investorengruppen geeignet und je nach Sensibilität für die Sache und die Wirkung investieren besonders bereits Stiftungen und Family Offices in diesen Bereich. Auch Retailkunden beginnen sich dafür zu interessieren, da viele ihr Geld sinnstiftend einsetzen möchten und viele dieser Investments, insbesondere in Krisenzeiten, starke Performance lieferten.
Unser großes Anliegen ist es institutionelle Kunden wie Pensionskassen, Versicherungen und Banken dafür zu begeistern – hier gilt es natürlich Anlagekriterien und gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen. Darunter fällt auch eine klare Asset Allokation, eine einfache Struktur, eine gewisse Liquidität – dies sind Aspekte, die naturgemäß bei Impact Investments nicht ganz einfach abzubilden sind. Das heißt Institutionelle sind hier mit umfangreicher Due Diligence, aufwändigem Risikomanagement und eingeschränkter Liquidität konfrontiert und daher oft nicht bereit diesen Zusatzaufwand zu tragen.
Hier ist die Politik, die letztendlich den rechtlichen Rahmen vorgibt, gefordert Investitionen in diese Bereiche zu erleichtern bzw. Anreize zu schaffen. Ihnen muss das gesellschaftspolitische Potenzial von Impact Investing bewusst werden, den institutionellen Investoren wiederum das geschäftliche und diversifizierende Potenzial.
Neue Börse für die neue Zeit
Wir können nur wiederholen, was wir bereits im letzten Beitrag proklamiert haben:‚Impact matters‘! Eine neue Zeit, in der das Überleben unseres Planeten sichergestellt werden muss, braucht auch eine neue Börse – eine, an der zunehmend auch soziale Werte gehandelt werden.